"Außerdem studierte er abstruse Bücher, die aus chaldäischen Bibliotheken
gestohlen worden waren, wenn Fafhrd auch aus langer Erfahrung wusste,
dass der Mausling selten über das Vorwort hinauskaum (obwohl er oft die
letzten Kapitel aufrollte und neugierig hineinschaute und beißende Kritik
äußerte)."

Fritz Leiber, Das Spiel des Adepten


Sonntag, 7. September 2014

There's a man who walks the streets of London late at night With a little black bag that's oh-so tight

Nun wollen sie also mittels eines DNA-Tests die wahre Identität von Jack the Ripper herausgefunden haben, und das Ergebnis liest sich nicht besonders spektakulär. 

Keine Ahnung, wie stichhaltig all das tatsächlich ist, aber im Grunde wüsste ich ohnehin nicht, was daran so interessant sein sollte. Faszinierend ist der Ripper doch nicht als historische, sondern als mythische Figur. Letztere mag einige Züge des realen Frauenmörders von Whitechapel übernommen haben, aber das ist auch schon alles. Auch wenn unwiderlegbar bewiesen werden sollte, dass Aaron Kosminski der Serienkiller aus dem viktorianischen England gewesen ist, würde dies doch nichts an dem ändern, wozu Jack the Ripper über die Jahrzehnte im kulturellen Bewusstsein der westlichen (hauptsächlich der anglophonen) Welt geworden ist. Unzählige Bücher, Filme, Comics etc. haben sich seiner bemächtigt und ihn zu einer symbolhaften Gestalt gemacht, die nur noch sehr wenig mit ihren historischen Wurzeln zu tun hat. 
Man kann sich natürlich die Frage stellen, ob dieser mythische Ripper dank Überstrapazierung nicht inzwischen viel von seiner ursprünglichen Symbolkraft eingebüßt hat. Ich persönlich würde in diese Richtung tendieren. Aber ganz sicher wird er sein Leben nicht durch irgendwelche DNA-Tests aushauchen.

Um ehrlich zu sein, ich habe diesen Post nur geschrieben, um eine Gelegenheit zu erhalten, Jack the Ripper von Screaming Lord Sutch zu präsentieren. Take it away, Your Lordship!


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