"Außerdem studierte er abstruse Bücher, die aus chaldäischen Bibliotheken
gestohlen worden waren, wenn Fafhrd auch aus langer Erfahrung wusste,
dass der Mausling selten über das Vorwort hinauskaum (obwohl er oft die
letzten Kapitel aufrollte und neugierig hineinschaute und beißende Kritik
äußerte)."

Fritz Leiber, Das Spiel des Adepten


Mittwoch, 29. Januar 2014

Der Ritt auf der Bombe

Heute vor fünfzig Jahren, am 29. Januar 1964, erlebte Stanley Kubricks Dr. Strangelove or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb seine Premiere in amerikanischen Kinos. 
Selbst ein halbes Jahrhundert später darf der Streifen immer noch als eine der besten, bösesten und witzigsten Politsatiren gelten, die je gedreht worden sind. Figuren wie der durchgeknallte US-General Jack D. Ripper (Sterling Hayden), der einen atomaren Erstschlag einleitet, weil er glaubt, die Kommunisten seien dabei, die "wertvollen Körperflüssigkeiten" der Amerikaner zu vergiften; der irre Ex-Nazi-Wissenschaftler Dr. Strangelove (Peter Sellers in einer von drei Rollen); und Major T.J. "King" Kong (Slim Pickens) mit seinem Ritt auf der Bombe haben zurecht Unsterblichkeit erlangt. 
Es sagt eine Menge über die kulturelle und politische Entwicklung der letzten fünfzig Jahre aus, dass man sich die Produktion eines vergleichbaren Filmes heutzutage beim besten Willen nicht vorstellen könnte. Dabei gäben die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse wahrlich mehr als genug Material für eine ähnlich giftige Satire ab.

       



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