"Außerdem studierte er abstruse Bücher, die aus chaldäischen Bibliotheken
gestohlen worden waren, wenn Fafhrd auch aus langer Erfahrung wusste,
dass der Mausling selten über das Vorwort hinauskaum (obwohl er oft die
letzten Kapitel aufrollte und neugierig hineinschaute und beißende Kritik
äußerte)."

Fritz Leiber, Das Spiel des Adepten


Montag, 15. Juli 2013

Das Schwert der Revolution

Zu Beginn war ich bloß ein einfacher Soldat der Augustanischen Hegemonie. Und wie jeder gute Soldat kämpfte ich für Kaiser und Vaterland, ohne mir viel Gedanken um Politik oder ähnlichen Schnickschnack zu machen. Wir kriegten unsere Befehle und führten sie aus. Das war unser Job und unsere Pflicht.
Doch dann erhielt ich eines Tages einen Befehl, den ich einfach nicht ausführen konnte, und mein ganzes altes Weltbild fiel in Trümmer.
Zum Verräter erklärt durchreiste ich die Sternensysteme des Aventinus Complex, und es war, als hätte man mir eine schwarze Binde von den Augen gerissen. Überall sah ich jetzt die fürchterlichen Folgen der kaiserlichen Tyrannei: Von Söldnern terrorisierte Völker, tödliche Minenfelder, biologische Waffen, hungernde Planeten, ausgebeutete Minenarbeiter ... Aber ich erfuhr auch vom Kampf, den der exilierte Volksrat gegen die Hegemonie führt. Und ich beschloss, mich diesem anzuschließen.
Ich bin nicht länger ein simpler Deserteur. Ich bin "Das Schwert der Revolution".

Ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der ungeeigneter wäre, ein Computerspiel zu besprechen, als ich. Das ist ein Metier, in dem ich mich ungefähr so gut auskenne wie in höherer Mathematik oder Quantenphysik. Darum fasse ich mich ganz kurz:
 Traitor
von Jonas Kyratzes macht einen Höllenspaß!

Zuerst einmal hat dieser "Vertical Shooter" {nennt man das so?} nostalgische Erinnerungen an die 80er Jahre in mir geweckt, als Computerspiele tatsächlich einen nicht unwichtigen Teil meines Alltags ausmachten. Doch das alleine wäre kaum Grund genug für meine Begeisterung. Er ist außerdem das erste mir bekannte Ballerspiel, das mir ermöglicht, einen echten Rebellen zu spielen. Und es macht mir einfach zehnmal mehr Spaß, feindliche Raumschiffe zu zerstören, wenn ich mich dabei als "Das Schwert der Revolution" oder "Der Zorn des Volkes" fühlen kann. Die zum Teil hübsch bizarre Grafik und die wirklich coole Musik sind das Sahnehäubchen.

PS: Zusammen mit seiner Frau Verena hat der gute Jonas u.a. auch die wundervolle Lands of Dream - Serie geschaffen, über die ich hoffentlich recht bald einmal etwas ausführlicher berichten werde. Schon jetzt aber möchte ich allen meinen Leserinnen & Lesern wärmstens ans Herz legen, einmal hier hineinzuschauen.

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